Eine hochspannende Exkursion im doppelten Sinne des Wortes führte die Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins Villingen in das neue Wasserkraftwerk Rheinfelden.
Ulrich Köngeter, ehemaliger Geschäftsführer der Stadtwerke Villingen-Schwenningen, stimmte die dreißig Teilnehmerinnen bereits auf der Hinfahrt nach Rheinfelden äußerst sachkundig in die Materie ein. Das Kraftwerk Rheinfelden liefert seit 2010 jährlich rund 600 GWh Strom, was grob gesagt dem Strombedarf in den Haushalten im Schwarzwald-Baar-Kreis entspricht. Das Kraftwerk wurde anstelle eines Vorläuferbaus errichtet, das seit 1898 aber nur ein Viertel der heutigen Strommenge lieferte. Nach einer kurzen Einführung in die Wirkungsweise des Kraftwerkes konnte die Gruppe in der Maschinenhalle die eindrucksvollen vier Turbinen bestaunen, welche rund um die Uhr die angeschlossenen Generatoren mit Kraft versorgen. Besonders beeindruckt waren die Besucher von der hohen Präzision mit der sich die vier jeweils sechzig Tonnen schweren Laufräder im Saugrohr drehen. Dabei besteht nur ein Millimeterabstand zur Außenwand, wobei jede Sekunde bis zu 375 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch jede Turbine der Anlage strömen können. Bemerkenswert sind auch die umfassenden ökologischen Ausgleichsmaßnahmen im Rhein, die es der inzwischen wieder gewachsenen Fauna im Hochrhein ermöglichen, das Kraftwerk auf einer breiten Fischaufstiegs- und Laichanlage sowie einer Fischtreppe zu passieren. Sie entstanden bis 2012 im Bereich des alten Maschinenhauses auf der badischen Flussseite. Nach dem technischen Teil des Ausflugs konnten die Teilnehmerinnen in Laufenburg noch nach einer geselligen Mittagspause, während einer Stadtführung sich ein Bild davon machen, wie der Hochrhein seit vielen Jahrhunderten nicht nur energetisch, sondern auch kulturell die Schweiz und Deutschland an dieser Grenze weniger trennt als zusammenführt.
Ein Teilnehmer der Fahrt meinte abschließend, er würde heute Abend noch sehr viel bewusster das Licht in seiner Wohnung an- und ausschalten, nachdem er erlebt habe, woher sein Naturstrom jeden Tag komme.
Stadtführung in Schwenningen in Mundart
Bei einer launigen Stadtführung mit Michael Kopp in schwenninger Mundart tauchten 26 Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins in die Geschichte und Geschichten von Schwenningen ein. Unter dem Titel “Schwenningen uf Schwenningerisch” entführte uns Michael Kopp in eine andere Welt und eine andere Zeit. Die anschließenden “Knöpfle i de Brüh”, das Schwenninger Traditionsessen im Gasthaus Fässle, schmeckte bei den eisigen Temperaturen und dem Wintereinbruch, der unmittelbar vor Begin der Stadtführung einsetzte, umso besser.
Claudia Wildi