Ein Blick hinter die Kulissen
Der GHV-Villingen in Bern
Das Jahr 1848 hat nicht nur für die Deutsche Geschichte eine große Bedeutung, es ist auch das Geburtsjahr der modernen Schweiz, die seit 175 Jahren die erste moderne Demokratie auf Europäischem Boden ist. Für den Geschichts- und Heimatverein Villingen war das ein willkommener Anlass, in einer Exkursion der Zähringer-Partnerstadt Bern einen erneuten Besuch abzustatten.
23 Teilnehmerinnen nahmen die Gelegenheit wahr und erlebten bei einer Stadtführung spannende Einblicke nicht nur in die Stadtgeschichte. Ein ausführlich begleiteter Rundgang im Bundeshaus, dem Parlament der Schweiz, erlaubte den Villinger Besucherinnen eine ganz neue Wahrnehmung dieses alten demokratischen Gemeinwesens. In besonderer Weise wurde in der Architektur und der Gestaltung des Gebäudes versucht, das umzusetzen was die moderne Schweiz ausmacht, ein Staat, der vor allem auf Gewaltenteilung und Ausgleich bedacht ist. Die Schweiz sieht darin die Grundlage für Frieden und Wohlstand und hat dem im Gebäude sichtbaren und erlebbaren Ausdruck verliehen. Das beginnt bei der künstlerischen Ausstattung durch Künstler*innen zahlreicher Kantone, und reicht bis zur symbolischen Ehrenloggia für das Volk.
Auch ein Empfang im Erlacher Hof, dem heutigen Sitz des Stadtpräsidenten (Oberbürgermeister) gehörte zum Programm. Das Gebäude war erster Sitz des Schweizer Parlaments, nachdem Bern 1848 Hauptstadt der Schweiz geworden war. Zuvor hatte man an wechselnden Orten getagt.
Schließlich durfte natürlich auch ein Besuch im Haus Klee, dem vom italienischen Stararchitekten Renzo Piano seit 2005 wichtigsten Außenposten des Kunstmuseums Bern nicht fehlen. Hier bot die gegenwärtige Ausstellung „Alles wächst“ spannende Einblicke in den besonderen Bezug Klees zur Natur, der sich nicht nur in seinen Bildern, sondern beispielsweise auch in einer umfangreichen Naturaliensammlung niedergeschlagen hat.
Nach drei Tagen endete eine schöne Reise, wobei man zum Ausklang bei einer Stadtführung in Rheinfelden das Themenfeld Zähringer abwechslungsreich ausklingen lassen konnte. Eine Teilnehmerin meinte zum Abschluss: „Ich war ja schon oft in Bern, aber so viel habe ich noch nie hinter die Kulissen schauen können, sogar einen Bären im neuen Bärenpark habe ich zu Gesicht bekommen.“