Der Besuch im Stammwerk des Villingen-Schwenninger Unternehmens Jenoptik (frühere Hommelwerke) war sicherlich für viele Teilnehmer*innen der jüngsten Exkursion des Geschichts- und Heimatvereins Villingen nach Jena das Highlight. Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Lasertechnik und in der Optik ließen die Besucher aus Villingen staunen, denn Ihnen wurden Einblicke ermöglicht, die sonst nur einem kleinen Fachpublikum zugänglich sind, wobei es den Vertretern aus Jena bestens gelang, auch schwierigste Sachverhalte verständlich zu machen.
Unter dem Motto, „Sehen – Messen – Fühlen“ hatte die 4-Tages Exkursion jedoch noch einiges mehr zu bieten. Nach einem Stadtrundgang durch die alte Universitätsstadt Jena konnte man im weltweit ältesten Großplanetarium hautnah ein Gefühl für die unendlichen räumlichen und zeitlichen Dimensionen des Weltalls bekommen.
Der Besuch im Gartenhaus Friedrich Schillers, er war von 1789 -1799 ordentlicher Professor für Geschichte und die Universität trägt heute seinen Namen, eröffnete wiederum ganz andere Blickwinkel, diesmal in die Vergangenheit. Schillers für die Zeitgenossen offensichtlich äußerst beeindruckende Antrittsvorlesung als Professor, man musste damals sogar wegen Platzmangel den Hörsaal wechseln, trägt den Titel „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte“. Sie ist ein flammendes Pladoyer für eine Lebenshaltung, die aus der Kenntnis des Alten heraus allem Neuem gegenüber in jeder Hinsicht aufgeschlossen ist.
Schließlich braucht man zum guten Sehen, insbesondere, wenn es sich um Mikroskope handelt, besonders reines Glas, Glas, wie es Otto Schott Ende des vorletzten Jahrhunderts entwickelte. Schotts Villa in Jena zeigte den Besuchern aus Villingen, welche Perspektiven aus der Entwicklung besonderer Gläser bis heute entstanden sind. Die Ceran-Kochfelder sind dabei vielleicht die bekanntesten Produkte.
Der letzte Teil der Exkursion galt dem Lebenswerk von Otto Dix, den viele bereits bei einem, Besuch in seinem Haus in Gaienhofen Hemmenhofen im Frühjahr kennengelernt hatten. Dix im Jena benachbarten Gera geboren, wird dort in zwei Dauerausstellungen umfassend gewürdigt und erlaubt einen ganz anderen aber sehr umfassenden Blick auf diesen Wegbereiter der Neuen Sachlichkeit.
Die Teilnehmer*innen der Exkursion kehrten mit sehr vielen neuen begeisterten Eindrücken zurück, die einer der Mitreisenden so zusammenfasste: „Vom Mikroskop bis zu den weit entfernten Galaxien kann der Weg in Jena wirklich erstaunlich kurz sein.“