In ihrem Vortrag beim Geschichts- und Heimatverein am 24.10.2018 erläuterte Dr. Annika Stello aus Karlsruhe, dass die Bibliothek der Benediktinerabtei St. Georgen die
Schicksale des Klosters widerspiegelt. Bekanntlich zerfällt dessen Geschichte
in zwei deutlich voneinander geschiedene Abschnitte, nämlich die Anwesenheit des Klosters in St. Georgen bis zur Reformation (1084-1536) und sein Fortbestehen in Villingen bis zur Aufhebung (1538–1806). Von den Bücherschätzen aus dem Mittelalter ist so gut wie nichts mehr übrig. In der zweiten Phase begannen die Äbte, durch Zukäufe eine neue Bibliothek aufzubauen.
Die Handschriften und Drucke wurden jedoch mehrfach durch Brände zerstört.
Erst in der Spätblüte des Klosters im 18. Jahrhundert konnte ein Bestand von über
20.000 Bänden aufgebaut werden. Die Säkularisation hat diesen beachtlichen
Bücherschatz in alle Winde zerstreut; in der Landesbibliothek Karlsruhe und der
Universitätsbibliothek Freiburg finden sich nur noch Reste des einst so reichen
kulturellen Erbes aus Villingen.
Michael Tocha