Beeindruckende Führung des
Geschichts- und Heimatvereins mit Pfarrer Kurt Müller
An die hundert Teilnehmer folgten der Einladung des Geschichts- und Heimatvereins zur Führung mit seinem Ehrenmitglied Dekan i.R. Pfarrer Kurt Müller zur Besichtigung der Benediktinerkirche.
Pfr: Müller ging zunächst auf die Geschichte des Benediktinerklosters St. Georgen bis zu dessen Umzug nach Villingen und den Bau der Kirche ab 1687 ein. Während der Säkularisierung ab 1806 wurden die Besitztümer der Kirchen durch die politischen Mächte beschlagnahmt. Darunter litt auch die Benediktinerkirche, die durch Raub oder die Übernahme durch die neuen staatlichen Institutionen viele ihrer wertvollen Einrichtungen verloren hat. Anschließend diente die Kirche als Feldspital für die Truppen oder als Salzlager der Saline in Bad Dürrheim. Erst 1902 konnte die Kirche wieder ihrer sakralen Bestimmung übergeben werden. Seit der Renovierung 1995 bis 1999 erstrahlt die lichtdurchflutete Kirche in altem sakralem Glanz und ist mit seinem markanten Turm wieder ein Juwel und Wahrzeichen in unserer Stadt.
Pfarrer Kurt Müller, hat die Restauration der Kirche als auch den aus Spenden finanzierten Nachbau der Silbermannorgel als Münsterpfarrer mit verantwortet. Es war und ist ihm ein Anliegen und er hat viel dafür getan dass bis heute einiges an Innenausstattung wieder in die Benediktinerkirche gekommen ist. Aus der Klosterzeit waren nur der Hochaltar und die Kanzel erhalten geblieben. Heute findet man wieder das Chorgestühl und die Beichtstühle aus dem Münster, die Seitenaltäre St. Benedikt und St. Gregorius aus Bad Dürrheim, die Kunstuhr aus dem Kloster St. Ursula und Gegenstände als Leihgaben aus den städtischen Museen. Der Platz in der Kirche wird auch genutzt als Platz zur Ausstellung anderer Villinger Kunstwerke, die Pfarrer Müller vorgestellt hat
z. B.: zwei monumentale Altargemälde aus dem Münster und der Franziskanerkirche, zwei mächtige Sandsteinfiguren vom First und der Fassade der Kirche, das Bild „Mariä Verkündigung“ aus der Lorettokapelle und drei wertvolle Skulpturen von Anton Hops aus den Überresten der Bickenkapelle, die inzwischen durch eine gespendete Grüninger-Glocke aus der Bickenkapelle ergänzt wurden.
Als Überraschung ließ Hanspeter Stoll zum Schluss noch die Silbermannorgel erklingen. Mit großem Beifall dankten die Teilnehmer Herrn Pfarrer Müller für diese besonders interessante und wertvolle Führung in „seiner“ Benediktiner-kirche, zu der er eine besondere Beziehung hat.
Werner Echle